Fernbeziehung

 

Jeden Sonntagabend stehe ich draußen vor der Haustür und muss meinen Freund schweren Herzens weg fahren sehen. Obwohl es nun schon seid 4 Jahren so läuft habe ich immer noch keine Routine im Aufwiedersehen sagen. Mein Herz schmerzt immer, wenn er mir den letzten Kuss gibt und ich ihn wegfahren sehe. Aber wir haben es uns von Anfang an so ausgesucht. Allerdings muss man wissen worauf man sich einlässt. Viel Kummer, Herzschmerz und oft Zweifel ob die ganzen schmerzen das wirklich wert sind.
Den man lebt nur für das Wochenende, Freitagabend wenn man sich endlich wiedersieht, den Samstag und meist nur den halben Sonntag da sich dann schon wieder mit dem Packen und dem Rückweg beschäftigt wird, ganz zu schweigen von dem erdrückenden Gefühl bald wieder alleine gelassen zu werden.
Und an einem Wochenende versucht man alles nachzuholen was unter der Woche auf der Strecke geblieben ist, Geborgenheit, Zärtlichkeit, Nähe und einfach mal miteinander reden zu können ohne das Handy dafür am Ohr zu haben.
Das alles nachzuholen erhöht aber auch den Druck der auf dem gesamten Wochenende liegt und wenn man dann noch Erwartungen und Anforderungen an den Partner hat die er nicht erfüllen kann, ist das ganze Wochenende hinüber, da man sich in der wenigen Zeit die man miteinander hat dann nur streitet. Und wenn die Freunde einen dann nicht verstehen oder nicht nachvollziehen können warum der Partner dann wichtiger ist als ein Mädelsabend oder was es überhaupt heißt seinen Partner nur am Wochenende zu sehen bringt das alles noch mehr Streit und Unzufriedenheit mit sich.
Aber ich denke das, dass ganz normal für eine Fernbeziehung ist und jedes Paar irgendwann vor diesen Problemen stehen wird, man muss seinen eigenen Weg finden damit umzugehen und diese Probleme zu lösen. Den man kann sie lösen!
Oft fragt man sich: „Halten wir das durch? Wie lange schaffen wir das? Leben wir uns womöglich auseinander?“

Meine Antwort ist ganz klar, wir haben 4 Jahre geschafft, wohnen seid 1,5 Jahren zusammen und sind schon durch Höhen und Tiefen in dieser Zeit gegangen, doch die schwierigste Zeit steht uns wohl noch bevor.

Wir führen wohl auch keine „Normale“ Fernbeziehung, es kommt erschwerend hinzu das mein Freund Marinesoldat ist und auf einem Schiff stationiert ist. Das heißt nicht nur die meiste Zeit keinen Handyempfang und sich fragen ob es dem Partner gut geht, sondern nun auch die erste lange Trennung voneinander. Das wird wohl Unsere härteste Prüfung werden.
Warum einfach, wenn es auch schwer und mühselig geht?
Wenn wir aber diese lange Trennung geschafft haben, werde ich ihn nie wieder so weit von mir entfernt sehen, dann startet Unser richtiges gemeinsames Leben.
Wie ein ganz normales Pärchen werden wir uns jeden Tag sehen und der richtige Alltag kann beginnen. Dann hat die Fernbeziehung endlich ihr Ende erreicht.
Wir haben ein gemeinsames Ziel vor Augen und das lässt uns die restliche Zeit zusammen durchstehen

Ich kann mir keinen passenderen Menschen an meiner Seite vorstellen, der mich so unterstützt bei allem was ich anfange, der hunderte km für mich fährt nur um mich ein paar Stunden zu sehen. Ich denke wenn man diesen Menschen getroffen hat gibt es keinen einzigen Zweifel OB oder WIE man es gemeinsam schafft. Man weiß einfach das es sich Lohnen wird und es sich irgendwann auszahlt, man muss nur durchhalten und nicht aufgeben.

Ich glaube ich kann euch nur einen Tipp mit auf den Weg geben, REDET! Wir haben versucht trotz großer Distanzen eine Regelmäßigkeit und Routine in unseren Alltag einzubauen. Feste Zeiten an denen wir telefonieren (soweit es natürlich ging) und den Partner über sein eigens Leben auf dem Laufenden zu halten. so hat man wenigstens etwas das Gefühl am Leben des anderen beteiligt zu sein, egal wie weit er von einem entfernt ist.

Ein kleiner Nachtrag (etwa 3 Jahre später), etwa ein halbes Jahr nach diesem Post änderte sich unsere Fernbeziehung und das „Fern“ verschwand so plötzlich wie es damals gekommen war. Er machte mir einen Heiratsantrag und wurde kurze Zeit später Heimatnahversetzt.

4,5 Jahre haben wir eine Fernbeziehung geführt und es letztendlich geschafft. Wenn man sich wirklich liebt und auch aus der Ferne sich jeden Tag um seine Liebe kümmert, kann man jede Distanz meistern.

Unsere Geschichte hat ein Happy End, warum eure also nicht? <3

9 Comments

  • By L&apos;inutile

    total schön geschrieben! Ihr schafft das ganz sicher!

  • By L&apos;inutile

    total schön geschrieben! Ihr schafft das ganz sicher!

  • By Caro

    Ich bin auch seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Seit einem Jahr führen wir eine Fernbeziehung und ein weiteres Jahr steht noch an. Ich sehe ihn auch immer erst Freitags Abends bis Sonntags Mittags. Es komisch wenn man vorher zusammen gewohnt hat und jetzt aufeinmal wieder getrennt. Ich wünsche euch viel Glück für die Zukunft. Liebe Grüße Carolin 🙂

  • By Meliha

    Ich finde eine Fernbeziehung auch seh schwierig und du beschreibst die Höhen und Tiefen sehr gut!

    ich freue mich für euch, wenn das bald ein ende hat!
    du hörst dich sehr glücklich an und das ist schön.

  • By A L L Y

    herzallerliebst süße =* ihr schafft das!!! <3

  • By Julia

    Also ich drücke alle Daumen und wünsche euch ganz viel Glück für die Zukunft…Liebe Grüße Julia

  • By Kathrin

    ich hab mir diese post schon so oft durchgelesen & immer wieder denke ich mir, wieviel liebe in deinen worten steckt (:
    ich wünsche euch weiterhin alles alles gute & viele schöne gemeinsame stunden 🙂

  • By Lana Hentschel

    Toller Post!! Ich denke die Frauen, welche ihren Freund bei der Armee haben/ hatten, können dies am besten nachvollziehen. Ich kann mich also sehr gut in deine Lage hinein versetzen!!! Danke das du soviel Privates mit uns teilst und anderen Mut machst =) Mach weiter so ;*

  • By Claudi

    Hey Jennifer,

    ich konnte mich daran erinnern, dass du mal so einen Post geschrieben hast, deswegen habe ich da jetzt noch mal draufgeguckt. Ist dein Freund immer noch bei der Marine, oder wie war das aktuell noch mal? Jetzt habt ihr ja keine Fernbeziehung mehr oder?

    Ich schreibe das jedenfalls, weil mein Freund auch beim Bund ist. Wir wohnen zwar zusammen, aber unter der Woche ist er immer weg. Im Juli geht es dann zum ersten Einsatz nach Mali für 4 Monate. War dein Freund auch im Einsatz oder nur teilweise lange unterwegs auf See? Wie bist du damit umgegangen, wenn du mal lange nichts von ihm gehört hast? Vielleicht hast du ja Erfahrungen, die du mit mir teilen kannst. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen wie das alles wird…

    Liebe Grüße aus Leipzig
    Claudi

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